Der Versuch, die Bilder der Malerin Else Streifer-Schröck einer Kathegorie, welcher auch immer, zuzuordnen, dürfte mehr als schwer fallen, wenn nicht gar unmöglich sein. Sie gehört zu den wenigen Malerinnen der Kunstszene, die es schafft, mit fast traumwandlerischer Sicherheit zwischen Abstraktion und Realität hin- und herzuwandern, oder auch diese scheinbaren Gegensätze zu einem harmonischem Ganzen zu verbinden. Welcher Thematik sie sich auch zuwendet, seinen es Motive aus der Natur oder Akte, immer wieder gelingt Else Streifer-Schröck der Balanceakt zwischen den verschiedensten Ausdruckmöglichkeiten.“

Dr. Elisabeth Sommer (1997)


Während die Malerin in ihren Arbeiten auf Papier bis heute ganz dem Gegenstand verhaftet blieb, zeichneten sich die Öl- und Acrylbilder der vergangenen Jahre durch eine weitgehende oder sogar vollständige Abstraktion aus. Dies war wohl nicht zuletzt durch die von Else Streifer-Schröck entwickelte spezielle Technik bedingt:
das Schütten oder Verlaufenlassen der Farbe auf der Leinwand (in mehreren Schichten übereinander) ist zwar ein gewollter und insofern gesteuerter aber auch doch gleichzeitig wesentlich vom Zufall bestimmter künstlerischer Prozess, der den Gegenstand ausschließt. Die Bilder die aus diesem Schaffensprozess hervorgingen, entsprangen ganz der Bewegung, waren reine Farbexplosionen und unmittelbar emotionaler Ausdruck.“

Dr. Ulrike Camilla Gartner (2001)


Else Streifer-Schröck ist in allen Bildmedien zu hause. Während die Künstlerin in früheren Arbeiten, und auch in Arbeiten mit anderen Techniken durchaus gegenständlich arbeitet, wird hier die konventionelle Malweise aufgegeben um alle Voraussetzungen für das freie Ausleben auf der Bildfläche zu schaffen. Mit diesen Bildern eröffnet Else Streifer-Schröck eine neue Wirklichkeit. Doch welche?
Es kann eigentlich nur die subjektive Wahrnehmung dessen sein, was auf sie wirkt. Die Summe dieser Wahrnehmungen bildet ihren Erfahrungshorizont, ihre höchst persönliche Wirklichkeit. Die Malerin arbeitet in ihrem Atelier in der alten Reismühle an der Würm, bei Gauting, inmitten der Natur, dort schöpft sie ihre Kraft. Ihre künstlerischen Themen entstehen wie von selbst, „ich suche und ich finde“, das Ergebnis wird überprüft und muss bestehen, erst dann bekommen einige Arbeiten einen Titel.“

Dr. Margit Lurz (2003)


Die Arbeiten sind gekennzeichnet durch eine hohe ästhetische Komponente einerseits, greifen jedoch andererseits mit intensiver Schwingung und ebenso intensiver Farbigkeit aus dem Bild heraus in den Raum. Es fließt gischtendes Wasser, schmelzendes Eis, Wasser insgesamt, das tausendfältige Spiegelung in sich trägt, Hügelungen von Dünen schwingen zusammen. Pflanzen zeigen strotzend im glühenden Rot oder Orange ihre riesig vergrößerten Blüten. Hier verbinden sich temperamentvoll Schütten und Pinselarbeit. Dann aber folgt der Schwenk in die Abstraktion. Streifenbahnen entstehen, vertikal oder horizontal ausgerichtet. Hellfarbene Untergrundschichten leuchten durch Farbstraßen hindurch, gebildet aus dünnen Farbrinnsalen oder mit dem Pinsel aufgebrachte „Balken“. Sehr ästhetisch auch hier wieder die Kombination der Farben. Die Dynamik ist nun transformiert in Richtung auf Stile. Aber in der Tiefe brodelt es wohl doch noch immer.“

Ingrid Zimmermann, Süddeutsche Zeitung (2007)


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